Bad Schwartau – Am kommenden Wochenende startet die Bundesliga für die weibliche A-Jugend. Anders als bei den Jungs, die die Bundesliga in einer Staffel spielen, treten die Mädchen in acht Gruppen mit jeweils drei Mannschaften an. Jede Mannschaft hat einmal Heimrecht – jeder spielt gegen jeden. Es gibt ein Hin- und ein Rückspiel.
In Gruppe eins treffen die Schwartauer auf den letztjährigen deutschen Meister TSV Bayer Leverkusen und den TV Germania Kaiserau. In jeder Gruppe kommen die ersten beiden Mannschaften weiter, diese spielen dann im Achtelfinale.
Für die Schwartauer ist es wieder ein große Sache wieder mit dabei zu sein, denn schon im vergangenen Jahr spielte die Mannschaft von Olaf Schimpf in der Jugend-Bundesliga mit. Trainer Olaf Schimpf hat HL-SPORTS ein Interview gegeben.
HL-SPORTS: „Die JHBL startet mit einem Heimwochenende für euch: Was sind die Erwartungen?“
Schimpf: „Wir freuen uns erstmal, gleich am Anfang Heimrecht zu haben. Es ist eine tolle Sache für die Spielerinnen, den Verein aber auch alle Handballinteressierten in der Region, dass wir gleich auf den Deutschen Meister Bayer Leverkusen zu Hause treffen. Wir sehen das als eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und wollen natürlich versuchen, in einem der beiden Spiele zu punkten. Vielleicht sind die Chancen gegen die TVG Kaiserau etwas besser, aber das werden wir von Spiel zu Spiel sehen."
HL-SPORTS: „Ihr seid im zweiten Jahr der JHBL wieder mit dabei und habt vorher mit der B-Jugend auch schon in den weiterführenden Spielen zur Deutschen Meisterschaft gestanden. Wann gelingt denn dem VfL mal die Teilnahme am Final4?"
Schimpf: „Das wäre sicher eine tolle Sache, ist aber eigentlich nicht realistisch. Wir arbeiten hier ohne Internat oder Wohnplätze für Spielerinnen von außerhalb. Da sind die meisten Teams wie Leipzig, Buxtehude, Blomberg oder Badenstedt, um nur einige zu nennen, einfach in einer ganz anderen Position. Wir arbeiten mit Spielerinnen aus der Region und haben nur ehrenamtliche, unbezahlte Trainer. Als wir Anfang des Jahres den Frankfurter HC mit seinem Handball-Internat und professionellen Strukturen den Platz im Achtelfinale verwehrt haben, war das schon eine tolle Sache für unsere Mittel.“
HL-SPORTS: „Wäre es nicht wünschenswert, dass die Spielerinnen danach auch beim VfL im Frauen-Team zusammenbleiben könnten?“
Schimpf: „Wir haben vor zwei Jahren hier beim VfL beschlossen, dass wir ein Ausbildungsverein für andere höherklassige Frauenmannschaften sind. Damals haben wir sehr bewusst die Kooperation mit den Raubmöwen beschlossen und unsere Drittliga-Mannschaft in die 2. Bundesliga nach Travemünde abgegeben. Mittlerweile spielen acht VfL-Jugendspielerinnen bereits bei den Raubmöwen in der 2. Bundesliga oder bei anderen höherklassigen Frauen-Teams. Am Ende profitiert die ganze Region von unserer Arbeit, weil die Spielerinnen sich gut ausgebildet in den Frauen-Teams der umliegenden Vereine weiter entwickeln können. Ich finde es immer wieder befremdlich, wenn sich Vereine dagegen sperren, dass Spielerinnen zu uns wechseln wollen, ihnen Steine in den Weg legen oder sogar Lügenmärchen über uns verbreiten, um so Wechsel zu verhindern. Die individuellen Erfahrungen, die sie bei uns auf höchstem Niveau machen können, kann ihnen niemand mehr nehmen.“
HL-SPORTS: „Wie lief denn die Vorbereitung auf dieses Wochenende ab?"
Schimpf: „Wir haben bisher in dieser Saison nicht einmal zusammen trainieren können und auch an den beiden gemeinsamen taktischen Abschlusseinheiten am Dienstag und Freitag werden wir durch Verletzungen nicht komplett sein. Viele Spielerinnen haben in der Vorbereitung bewusst den Fokus auf ihre Frauen-Teams gelegt. Das ist auch richtig so, wir haben selbst mit stark dezimiertem Kader die ersten beiden Oberligaspiele mit über 30 Toren Differenz gewonnen. Wir legen so den Fokus in der täglichen Trainingsarbeit auf individuelle Verbesserung und viel Kleingruppenarbeit. Vielleicht könnten wir etwas besser als Team spielen, wenn wir mehr zusammen trainieren würden und als Mannschaft dadurch mehr
erreichen. Aber es ist nicht wichtig, ob wir das Viertelfinale erreichen oder in der Vorrunde ausscheiden oder einen Titel holen. Natürlich wollen wir immer gerne gewinnen, am Ende zählt aber nur, wo unsere Spielerinnen in drei oder vier Jahren sind, in welche Frauen-Teams es die Besten geschafft haben. Trotzdem ist es eine große Sache für uns, wieder dabei zu sein. Das sind die besten 24 Teams mit den besten Spielerinnen aus ganz Deutschland in der JHBL und sich mit denen zu messen, macht Spaß und bringt jeden einen Schritt nach vorne.“
Spielplan:10.00 Uhr VfL Bad Schwartau – TSV Bayer Leverkusen
12.30 Uhr TSV Bayer Leverkusen – TV Germ. Kaiserau
15.00 Uhr TV Germ. Kaiserau – VfL Bad Schwartau
Gespielt wird am 28.09.2014 in Bad Schwartau, Ludwig-Jahn-Straße